Igel
Igelsteckbrief
Physiologische Daten des Igels:
Trächtigkeitsdauer: 32-36 Tage
Anzahl d. Jungen: 4-5 (2-9)
Säugezeit: 40-45 Tage
Geschlechtsreife: in Gefangenschaft schon mit 5 Monaten (In Freiheit nach ersten Winterschlaf)
Paarungszeit. April- September
Lebenserwartung in Freiheit: 3-5 Jahre (selten mehr)
Lebenserwartung in Gefangenschaft 5-7 Jahre
Körpermasse bei Geburt: 15-30g
Erwachsenes Tier 700- 1400g( vereinzelt auch schwerer)
Körpertemperatur/rektal: 34-36°C
Atemfrequenz: 40-50/min,im Winterschlaf:5/min
Herzfrequenz: 170-200/min
Anzahl d. Stacheln:
Juvenilkleid I(primäre Stacheln): 200-300
Juvenilkleid II( secund.Stacheln): ca. 1000
Jugendkleid: 1000-4000
Erwachsenenkleid: 8100+/-800
Winterschlaf: von November/Dezember bis März/April
Gewichtsverlust Winterschlaf: 15-30% des Gewichtes
Zahnformel: I C P M
3 1 3 3
2 1 2 3
Ernährung von Igelbabys:
Tiere bis 100g Körpergewicht: alle 3-4 Stunden füttern !!!
-Schlagsahne + Fencheltee zu gleichen Teilen
- + Prise Schlämmkreide + 1 Prise Welpi-sal( Welpenmilch) o.ä.
Tiere ab 100 g Körpergewicht: flüssiger Kinderbrei, Banane, Hackfleisch
Tiere ab 150g Körpergewicht: selbständige Nahrungsaufnahme
( Katzendosenfutter,Wasser)
Tiere ab ca. 800-1000gr.: Sind überwinterungsfähig
Igel bitte kein Milch füttern, da dies zu Durchfall führt.
Geben Sie einem Igel sobald als möglich die Freiheit wieder. Lassen Sie ihn nur bei extremen Untergewicht im Haus in einem Laubbett überwintern, das wenn er wach wird gefüttert werden kann.
Krankheiten:Igel sind meistens stark verwurmt, Husten, Bronchitis,oft durch Lungenwürmer verursacht, Durchfall, starker Flohbefall, Zecken ,oft Anämien.
Aufnahme und Pflege hilfsbedürftiger Igel
Hilfsbedürftig sind:
-verwaiste Igelsäuglinge:
tagsüber außerhalb des Nestes, Augen u. Ohren geschlossen, evtl. unterkühlt
-verletzte Igel:
Wunden, Bißverletzungen, Verbrennungen, in Gruben o. Schächte gefallen,
in Drahtzäunen, Netzen o.ä. gefangen
-kranke Igel:
tagsüber aktiv, torkelnder Gang, apathisch, abgemagert, tiefliegende Augen
-„Herbstigel“
Tiere ,die bei Frost/Schnee aktiv sind, Jungigel die Anfang November deutl. unter
500g wiegen, meist bei Tag unterwegs,oft mager, evtl. wurde ihr Nest zerstört
Die Igelpflege in Stichworten:
-Funddatum,-zeit,-gewicht,-ort notieren
-Geschlecht des Tieres bestimmen( wichtig vorallem bei erwachsenen Tieren in den
Sommermonaten)
-Igelbabys u. unterkühlte Igel langsam aufwärmen lassen.
-Tier rundrum auf Verletzungen etc. untersuchen, Ektoparasiten entfernen
-evtl. Kotuntersuchung veranlassen- tierärztl. Behandlung gegen Würmer
durchführen lassen
-Unterbringung:
-Raum:ruhig, gut belüftbar, Tageslichteinfall, Zimmertemperatur:18-20°C
-Gehege:Igel sind Einzelgänger und jedes Tier benötigt sein eigenes Gehege. Nur
ganz
jungeTiere aus einem Wurf vertragen sich eine zeitlang miteinander( Gefahr von
Beißereien)
-Ein Igelgehege soll min.2qm groß und absolut ausbruchsicher sein. Die Höhe der
Seitenwände muß 45-50 cm betragen. Es sollte aus leicht reinigenden Material
bestehen z.B. Beschichteten Span- Hartfaserplatten, u. wegen der
Wärmedämmung auch einen Boden besitzen.Den Boden bedeckt man mit
mehreren Lagen Zeitungspapier( kein Sägemehl,
Katzenstreu, Illustrierte), das täglich zu wechseln ist.
-Schlafhaus:oben zuklappbarer Deckel/Karton von ca. 30cm Kantenlänge mit seit.
Schlupfloch
-Nistmaterial:viel zerrissenes u. zerknülltes Zeitungspapier( weder Streu/ Holz,
Lappenoder Holzwolle.)
-Ernährung:“Grundnahrungsmittel“: Katzen oder Hundedosenfutter, Eier(hart gekocht
o. Rührei,nie roh), Geflügelfleisch(gekocht), Rinderhackfleisch(kurz angebraten,wg.
Salmonellengefahr), alles immer ungewürzt.Ballaststoffe: unter Dosenfutter: Fleisch,
Ei mischt man pro Portion ca. 1-2 EL Futterhaferflocken oder Igeltrockenfutter bzw.
1 EL Weizenkleie
-Getränk: nur Wasser, niemals Milch, wegen Durchfällen
-Zum „Zähneputzen“:1-2x pro Woche gekochtes enthäutetes Hühnerklein mit den
Knochen.
-Gewichtszunahme: sollte zw. 70-100g/Woche betragen
-Winterschlaf:Gewicht: Haben Jungigel ein Gewicht zw. 600-700g, Altigel je nach
Größe u. Geschlecht über 900-100g erreicht u. ist wegen fortgeschrittener
Jahreszeit eine Auswilderung nicht mehr möglich, sollten auch sie in menschlicher
Obhut in Winterschlaf Gelegt werden.Selbst bei Jungigeln setzt man das Gewicht
neuerdings auf mind. 800g um sie in Winterschlaf zulegen.
-Unterbringung: am besten bei Außentemperaturen, d.h. Balkon, Terrasse,
Gartenhaus, in einem Freigehege im Garten. Das Schlafhaus setzt man in einen
etwas größeren Karton,oder Holzhäuschen( jeweils ca. 40 cm Kantenlänge)-
deckungsgleiches Schlupfloch nicht Vergessen( damit Ausgang gewährt wird) und
isoliert die Zwischenräume mit zerknülltem Zeitungspapier
-Kontrolle:Täglich !! Ist der Igel eingeschlafen, ein Blatt Toilettenpapier mit 2 Stücken
Klebeband vor den Eingang kleben (zur Wärmespeicherung im Karton)
-Fütterung:normal weiterfüttern, bis der Igel einschläft. Dann nur noch ein
Schüsselchen Trockenfutter (als Notration) und Wasser hinstellen
-Aufwachen und Auswilderung: Nach dem Aufwachen soll der Igel mind. Auf das
Gewicht, das ervor dem Winterschlaf hatte, gefüttert werden. Ideal, wenn er diese
Zeit im Freigehege verbringen darf(Vorstufe zur Auswilderung). Bei ehemaligen
Igelbabys ist die Unterbringung im Freigehege zur Vorbereitung auf die Natur
unumgänglich ( Training: Fang von Lebendfutter). Je nach Lage/Klima können Igel
ab Mitte April(Bodenleben muß vorhanden sein) bis spätestens Mitte Mai abends
unbedingt am Fundort freigelassen werden. Igel Haben ein gutes Ortsgedächtnis!!
Wenn möglich noch einige Tage nach Freilassung am gleichen Ort füttern!!